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Channel: Blues – Piratenblues
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Sam Lightnin‘ Hopkins – Texas Blues Giant

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Sam Lightnin‘ Hopkins, geboren am 15. März 1912 in Texas, gestorben am 30. Januar 1982 ebenfalls in Texas, gehört ohne Zweifel zu den bekanntesten Musikern der texanischen Bluesszene. Kaum einer prägte so sehr den Stil einer Epoche, wie dieser Außnahmemusiker aus Texas. Mit der Compilation „Texas Blues Giant“ soll dem Bluesenthusiasten ein Überblick über das Werk Lightnin‘ Hopkins gegeben werden.

Hopkins stammte aus einer musikalischen Familie, seine beiden Brüder waren ebenfalls Bluesgitarristen. Hopkins Mentor wurde aber dann der weitaus bekanntere Blind Lemon Jefferson und der Sänger Alger „Texas“ Alexander. Sam Hopkins nahm für verschiedene Plattenfirmen auf und spielte 1964 beim American Folk Blues Festival. Mitte der 60er Jahre spielte Hopkins in mehreren Variationen und blieb seinem Stil treu. Ein Autounfall in den 1970er Jahren beeinträchtigte seine Gesundheit, trotzdem tourte er weiter in Amerika und Europa. In den 80er Jahren erkrankte Hopkins an Lungen- und Kehlkopf-Krebs, woran er leider auch starb.

Sam Lightnin Hopkins - Texas Blues Giant

Hopkins Hauptarbeitswerkzeug war die akustische Gitarre, meist von Gibson, die er mit einem Pickup elektrisch verstärkte. Nachdem in den 70er Jahren die E-Gitarre immer populärer wurde, griff auch Lightnin‘ Hopkins regelmäßig zu ihr. In diesem Fall nahm er die Fender Startocaster oder die für Blues typische Gibson ES-335. Trotz der neuen spielerischen Möglichkeiten, die eine E-Gitarre mit sich bringt, spielte Lightnin‘ Hopkins diese Instrumente wie eine akustische Gitarre und prägt damit einen Sound, den heute viele Blueser als Ihre Inspirationsquelle bezeichnen.

Typisch für das Spiel von Lightnin‘ Hopkins war auch, dass er fast alle Songs in E-Dur spielte. Bei seiner typischen folk-bluesigen Spielweise mit Daumenpick konnte er in Standardstimmung einen tiefen, durchdringenden Bass produzieren, der seinen Gesang begleitete. Wo heute Bands einen Bassisten brauchen, hatte Lightnin‘ Hopkins einen Daumen. Was viele nicht wissen, Hopkins spielte auch Klavier und Orgel, ist aber auf den wenigstens Aufnahmen an den Tasten zu hören. Lightnin‘ Hopkins beeinflusste mit seinem unverwechselbaren Spiel vor allem Buddy Guy, Louisiana Red, Wild Child Butler und Jimmie Vaughan. Im Jahr 1980 wurde das Lebenswerk Lightnin‘ Hopkins für den Blues mit der Aufnahme in die Blues Hall of Fame gewürdigt.

Texas Blues Giant, eine Compilation bestehend aus 3 CDs, möchte dem Ausnahmkünstler ein Denkmal setzen. 82 Titel mit fast vier Stunden Laufzeit geben einen guten Überblick über das Lebenswerk von Lightnin‘ Hopkins. Im schön designten Digipack findet es in jeder persönlichen Bluessammlung seinen ansprechenden Platz. Die Auswahl der richtigen Titel ist gelungen und nicht nur Neueinsteiger, sondern auch eingefleischte Fans (wie der Autor dieser Zeilen), werden den ein oder anderen Song finden, den sie noch nicht in Ihrer Sammlung hatten.

Die Tracklist reicht von den Klassikern „Katie Mae Blues“, „Freight Tran Blues“ oder „No Good Woman“ bis hin zu „That’s Alright Baby“ und „Bad Things On My Mind“. Die Aufnahmen sind weder digital remastered noch irgendwie poliert, sondern so gelassen, wie Lightnin‘ Hopkins sie eingespielt hatte. Und ja, es rauscht und pfeift auf den älteren Aufnahmen, doch das macht die Musik des texanischen Blues-Aushängeschilds aus: Raue Musik und eine butterweiche Stimme, die man einfach mögen muss. Fantastic Voyage hat hier beste Arbeit geleistet und dem Texas Blues Giganten Sam Lightnin‘ Hopkins ein würdiges Denkmal gesetzt.


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